Vom Umgang mit Erfahrungen im Grenzbereich des Lebens und der Wahrnehmung

Die Vermeidung des eigenen Sterbens ist eine der machtvollsten Steuerungskräfte im Leben eines jeden Geschöpfes. Dabei kommt der Angst vor dem Tod eine zentrale Bedeutung zu. Wenn durch Nahtoderlebnisse,  Meditation oder andere extreme Erlebnisse Grenzerfahrungen ausgelöst werden, kann dies zu Sinnkrisen und Depressionen führen. Oft wird der Zusammenhang mit diesen besonderen Auslösesituationen nicht erkannt.

Forschung

Durch die moderne Sterbeforschung (Kübler-Ross, Jakoby e.a.) wissen wir von den verblüffend übereinstimmenden Beschreibungen von Menschen mit todesnahen Erlebnissen. Sie beschreiben diese häufig als die glücklichste, schönste, liebevollste, wunderbarste Erfahrung ihres bisherigen Lebens, vergleichbar mit der Geburt eines Kindes oder ganz besonderen Momenten in einer Liebesbeziehung.

Grenz-
erfahrungen

Dabei spielt es keine Rolle, ob dieses Erlebnis im Zusammenhang mit einer Operation oder einem Unfall, im Koma oder aber am Sterbebett eines geliebten Menschen – dem sogenannten »Mit-Sterben« – stattgefunden hat. Je länger diese Erfahrung gedauert hat oder je intensiver sie war, desto schwieriger ist es oftmals, sie in den bisherigen Bedeutungskontext zu integrieren. Je kürzer sie war, desto leichter kann sie vergessen werden, insbesondere wenn der Kontext traumatisierend oder die Begleitumstände — wie zum Beispiel während oder nach der Geburt eines Kindes — überwältigend waren.

Trans-
formation

Menschen mit Grenzerfahrungen vermeiden es in der Regel, wie alle anderen Geschöpfe auch, zu sterben. Aber bei manchen von ihnen hat sich die Angst vor dem Tod verwandelt in etwas, das sie als Neugier, Vorfreude, Erwartung, manchmal sogar als Sehnsucht empfinden. Dies kann unter Umständen zu einem Monate, nicht selten Jahre dauernden Transformationsprozess der Werte und Ziele, der privaten und beruflichen Orientierung und nicht selten des gesamten Selbst- und Weltkonzeptes der betroffenen Person führen.

Krisen

Verläuft dieser Prozess krisenhaft, so kann es sein, dass wir als Ansprechpartner·in in Anspruch genommen werden. Es kann aber auch sein — und in meiner langjährigen Tätigkeit im Kontext von Hospiz- und Trauerarbeit ist mir dies häufig begegnet — dass der KlientIn der Zusammenhang zwischen Burnout, Depression oder gar Suizidneigung und einer früheren Nahtod- oder anderen Grenzerfahrung gar nicht bewusst ist.

Begleitung

Ich begleite Sie mit professionellem Wissen und persönlicher Erfahrung bei der Integration von Erlebnissen im Grenzbereich des Lebens und der Wahrnehmung und wage Ihnen zu versprechen, dass es ein faszinierender Weg mit kostbaren Erfahrungen werden kann. Ich freue mich auf Sie!

»Wenn Glück tabu ist«
Abstract für einen Workshop auf dem 5. Weinheimer Symposion, Mainz 2007